Samstag, 20. November 2010

Neustädter Spieler nicht mehr interessiert an Neustadt?

Peter Schöttel sagt nach der unrühmlichen 0:3 Heimpleite gegen Sturm, dass die Stimmung in der Mannschaft so ist, als ob die Spieler alle schon Angebote von anderen Vereinen hätten und nicht mehr mit vollem Herzen in Neustadt bei der Sache wären.

„Wir haben verdient verloren, waren harmlos, ohne Emotionen am Platz. ... Mir kommt es irgendwie so vor, als ob jeder Spieler Angebote von anderen Clubs hätte. Das belastet natürlich stark und ist schwierig auszublenden. Fakt ist aber, dass alle laufende Verträge haben. Wir versuchen normal weiterzuarbeiten.“ orf.at

Wenn sich schon der neue SC Wr. Neustadt nach dem Abgang Stronachs auflöst, so hätte ich doch wenigstens gedacht, dass die Spieler sich in die Auslage spielen wollen, um nächstes Jahr bei anderen Vereinen bessere Karten zu haben? Außer man hat schon einen Vertrag ausgehandelt und will gegen den zukünftigen Arbeitgeber nicht zu stark spielen um ihm nicht zu schaden? Im heutigen Duell gegen Sturm kommt noch der Gedanken dazu, dass ja Stronach seit kurzem auch den SK Sturm sponsert. Abartiger, unsportlicher, wiederlicher Gedanke.

Aber wie auch immer, von allen die sich in den letzten beiden Jahren auf den neuen SC Magna Wr. Neustadt eingelassen haben, ist mehr denn je Flexibilität gefordert.

0:3 daheim gegen Sturm -- Ohje!

In der Nachspielzeit die beiden Gnackwatschen kassiert. Dabei wäre über 90 Minuten lang was drinnen gewesen. Aber jetzt sind wir dort wo wir hingehören: in der unteren Tabellenhälfte, grade mal gegen den Abstieg abgesichert. Obwohl: Heuer liegt alles sehr knapp beisammen. Mal sehen, wie es im Frühjahr weitergeht, bzw. wie wir die beiden letzten Spiele auswärts gegen Kapfenberg und die Heimschlacht gegen Mattersburg bestehen. Falls wir Anspruch auf die obere Tabellenhälfte erheben, müssen wir diese Spiele gewinnen. Aber wie wir schon bei der 2:1 Niederlage gegen LASK in der 11. Runde erleben mussten: Die Spiele gegen vermeintlich schwächere Gegner sind die schwierigsten. Heute war das für Sturm offenbar nicht so.

Samstag, 13. November 2010

Niederlage gegen den Tabellenführer

Die Revanche für das 0:5 gelang nicht. Der SC hat gegen die SV Ried auswärts 2:0 verloren.

Sonntag, 7. November 2010

Und diesmal hat's geklappt: 1:0 gegen Salzburg!

Der Sieg ist perfekt. Englich gelang ein voller Erfolg gegen den Starklub aus dem Westen!

Samstag, 30. Oktober 2010

Wieder Unentschieden gegen einen "Großen"

Mit dem heutigen 1:1 gegen die Wiener Austria holt die Neustädter Truppe nach dem 1:1 gegen Rapid in der vorigen Runde zum zweiten Mal in Folge ein Unentschieden gegen einen "Großen". (Gegen die Austria hatte man ja auch bereits in der dritten Runde mit 0:0 remisiert.) Anders als gegen Rapid, wo der SC knapp am Sieg vorbeischrammte, war aber heute die Austria näher an einem Dreipunkter als die tapfer kämpfenden und in der ersten Hälfte ebenbürtigen Neustädter. Pavel Kostal mit seinem ersten Saisontor (38., Kopfball nach Simkovic-Freistoß) und wieder einmal der überragende Saso Fornezzi waren entscheidend - nicht zu vergessen Michi Stanislaw, der in der 74. für Thonhofer kam: er rettete in der 88. auf der Linie.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Unglücklicher Punkteverlust gegen Rapid

Beim Stand von 1:1 ... Ein klarer Elfmeter vorenthalten, Sadovic vergibt alleine vor dem Tor. Diese beiden Fakten tun weh. Rapid hat mit viel Glück und Hilfe vom Schiedsrichter einen Punkt aus unserem wunderschönen Neustadt entführt/geraubt.

Nachsatz: Der Schiedsrichter hat auch eine Menge anderer Dinge nicht gesehen bzw. nicht sehen wollen. Auch auf unserer Seite. Frage: Schwaches Augenlicht - oder immer versucht, einen Fehler durch den nächsten Fehler auszugleichen?

Samstag, 16. Oktober 2010

2:1-Niederlage beim LASK

Das erwartet schwere Spiel ging leider 2:1 verloren. Eine riesen Enttäuschung, weil wir alle schon gehofft haben, dass unser Lauf weitergeht. Aber gerade gegen einen angezählten Gegner, der unbedingt gewinnen muss, ist es oft sehr schwer. Peter Schöttel hat vor dem Spiel gesagt, dass das Match richtungsweisenden Charakter hat. Gewinnen wir, spielen wir oben mit, verlieren wir, hängen wir weiter im Mittelfeld rum. Nun gut, jetzt wissen wir, wo wir hingehören. Aber nachdem Wacker Innsbruck gegen Rapid nur 1:1 gespielt hat und Sturm gegen Ried 0:1 verloren hat, bleibt die Tabellenspitze schön eng zusammen, es ist also noch keineswegs entschieden, wo wir überwintern.
Dem Heli Kraft sei es jedenfalls vergönnt, dass ihm dieser kleine Befreiungsschlag gelungen ist.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Heimsieg gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer!

Der gestrige 1:0-Erfolg gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer Wacker Innsbruck ist in vielerlei Hinsicht eine schöne Sache. Abgesehen von den drei Punkten und dem Ruhm, die heuer bärenstarken Tiroler als erste zu Fall gebracht zu haben, verfestigen sich einige neu besetzte Positionen bei der Neustädter Elf. Abermals lieferte Madl im defensiven Mittelfeld eine tadellose Leistung ab. Der von dieser Position verdrängte Mario Reiter machte in der Innenverteidigung neben Kostal auch dieses Mal wieder eine hervorragende Figur. Er scheint fürs Erste von Trainer Schöttel den Vorzug gegenüber Christian Ramsebner zu bekommen. Meines Erachtens eine sehr gute Wahl des Trainers, weil Reiter eindeutig spielerische Vorteile und mehr Erfahrung gegenüber dem um 3 Jahre jüngeren Ramsebner hat. Das Faktum, dass der SC nun bereits das vierte Spiel in Folge ohne Gegentreffer blieb hat aber noch weitere Gründe: Christian Thonhofer, in dieser Saison als Leihgabe von Rapid gekommen, und Andi Schicker, Neuzugang von der Admira, sind eine wesentliche Verstärkung der Defensivabteilung. Thonhofer auf der rechten und Schicker auf der linken Abwehrseite sind weit mehr als ein Ersatz für Taner Ari bzw. Daniel Dunst und Ronald Gercaliu bzw. Wolfgang Klapf. Wesentlichen Rückhalt findet die Mannschaft natürlich zu guter Letzt in ihrem hervorragenden Schlussmann Saso Fornezzi, der gegen Innsbruck wieder hervorragend gehalten hat und ein sicher scheinendes Tor der Tiroler, den Kopfballaufsitzer von Perstaller in der 76. Spielminute, mit einer Glanzparade verhindert hat.
Ein weiterer erwähnenswerter Pluspunkt des gestrigen Fußballabends ist die relativ hohe Zuschaueranzahl. Mit über 5000 Zuschauern war das Stadion so voll wie schon lange nicht mehr. Auch wenn viele Freikarten dabei waren: Das ist der richtige Weg!

Unterm Strich bleibt zu sagen: Wenn die Mannschaft weiter solche attraktiven Leistungen bringt, wird es sicher möglich sein, die notwendigen Sponsoren für einen Fortbestand des Vereins in der höchsten Spielklasse zu bekommen. Die bange Frage lautet: Wird die Clubführung es schaffen, diese tolle Mannschaft zusammenzuhalten? Ich hoffe es sehr!

Samstag, 25. September 2010

Wir holen einen Punkt am Tivoli!

Unseren Jungs ist das gelungen, was in der laufenden Meisterschaft erst einer Mannschaft, nämlich Sturm Graz, gelungen ist: Wir haben den Tirolern einen Punkt abgeknöpft! 0:0 nach einer hart umkämpften Partie. Bravo Burschen! Und außerdem ist erfreulich, dass es bereits das dritte Spiel ohne Gegentreffer war. Das sind die besten Voraussetzungen für die vollen Punkte beim "Rückspiel" nächste Woche daheim!

Donnerstag, 23. September 2010

Aufstellung

Sorry lieber Magna-Webmaster bzw. Texter, aber so schreibt man keine Aufstellung:
SC Magna Wiener Neustadt: S. Fornezzi, P. Kostal, M. Madl, A. Schicker, C. Thonhofer, T. Simkovic, A. Grünwald, V. Kolousek, M. Reiter, P. Wolf, H. Aigner, C. Haselberger (80.), C. Ramsebner (46.), G. Burgstaller (66.)

Richtig wäre, damit man sich auskennt:
Fornezzi - Thonhofer, Reiter (45 Ramsebner), Kostal, Schicker - Madl - Wolf (80 Haselberger), Grünwald, Kolousek (66 Burgstaller), Simkovic - Aigner

Schöttel ließ also ein 4-1-4-1-System spielen. Wieder kam Mario Reiter, der bislang eine fixe Größe im defensiven Mittelfeld gewesen war, in der Innenverteidigung zum Einsatz; allerdings nur die ersten 45 Minuten, bevor er von Christian Ramsebner, den angestammten Mann auf dieser Position neben dem fix gesetzten Kostal, ersetzt wurde. Bewährt hat sich offenbar Neuzugang Madl als Abräumer vor der Viererkette. Ebenfalls bewährt hat sich auf jeden Fall die Variante mit dem alten Hasen Kolousek und der jungen Spielmacherhoffnung Grünwald nebeneinander im zentralen Mittelfeld. Schöttel zeigt Mut und Innovationsgeist bei Taktik und Aufstellung. Das tut gut.

Mittwoch, 22. September 2010

Ostderby erneut an Neustadt

Der zweite Sieg in Folge: Nach dem 3:0 Heimsieg gegen Kapfenberg konnte jetzt auch gegen Mattersburg voll gepunktet werden. Die positive Tordifferenz von +3 sowie der Vorstoß unseres Kapitäns Hannes Aigner an die Spitze der Torschützenliste mit 6 Treffern. Neustadt behauptet damit auch die Vormachtstellung im Osten gegenüber dem Lokalrivalen aus dem Burgenland.
Die Mannschaft präsentiert sich seit ein paar Wochen nach einer kurzen Schreckphase angesichts des Ausstieges von Magna sehr kompakt und scheinbar unbeeindruckt. Die Spieler wollen sich gut präsentieren, weil bei schrumpfendem Budget einige Verkäufe zu erwarten sind. Aber auch die Mannschaft als Gesamtbild spielt sich damit in die Auslage, wenn es darum geht, um neue Sponsoren zu werben, die den Ausfall Magnas zumindest teilweise kompensieren sollen.

Samstag, 11. September 2010

Unser SC

Während ich mit Bronchitis im Bett liege, kämpfen unsere Jungs gegen Kapfenberg. Ein harter Gegner, den es aber gerade zuhause zu schlagen gilt.
Derzeit finanziert Magna noch den Betrieb. Das wird mit Ablauf der Saison zu Ende sein. Dann wird der SC ohne Magna sein. ........
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Was? ......

Dann wird der SC das sein, was wir daraus machen.
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Mittwoch, 8. September 2010

Der SC ist tot! Es lebe der SC!

Laut gestriger Aussendung des SC Magna Wr. Neustadt wird Frank Stronach nach dem Ende der laufenden Bundesligasaison, also noch bis Juni 2011 (bis dahin werden die "vertraglichen Verpflichtungen selbstverständlich eingehalten"), den von ihm vor drei Jahren gegründeten Verein nicht mehr unterstützen. Lediglich für die Jugendförderung hat er Bürgermeister Müller Unterstützung zugesagt. Für Stronachs Rückzug seien die "Desavouierungen" seiner Person durch Kritiker schuld, so der Text auf der Magna-Homepage. Es ist also so, wie wir es schon vermutet haben: Frank Stronach wollte für sein selbstloses Engagement im Fußballentwicklungsland Österreich einfach nur geliebt und anerkannt werden. Diese Liebe und Anerkennung wurde ihm offenbar von zu vielen Seiten versagt. Also will Frank mit den bösen Niederösterreichern jetzt nicht mehr spielen. Beleidigt, Schluss, aus!

Ok! Reset!
Was heißt das für uns Neustädter Fußballfans? Gut, der Spielbetrieb ist laut Clubhomepage für die laufende Saison gesichert. Aber wer bitte schön feuert eine Mannschaft an, die solch ein klares Ablaufdatum hat und den Namen des Kindesweglegers Magna im Namen trägt? Die einzige Chance wäre, dass die Neustädter den SC (bald nicht mehr Magna) Wr. Neustadt nach dem Weggang von Magna wieder als IHREN Fußballverein erkennen. Das wird jedoch erschwert durch die Tatsache, dass IHR Fußballverein mit dem stolzen Gründungsjahr 1908 vom damaligen FC Magna 2008 geschluckt wurde und der aus der Fusion entstandene SC Magna Wr. Neustadt nun offiziell das Gründungsdatum des SC Schwananstadt (1946!) trägt. Falls die Stadt und die Region bis nächstes Jahr den finanziellen Ausfall Magnas nicht wettmachen können, sprich, wenn keine neuen potenten Sponsoren gefunden werden, wird es keine Bundesliga-Lizenz mehr für den SC geben. Das Positive daran: Dann wird auch der Makel der gekauften Schwanenstädter Lizenz aus dem Neustädter Fußball verschwunden sein.

Es sieht also so aus, als wäre das Wahrscheinlichste ein klarer Schnitt und die Wiederaufnahme des Betriebs des 1. Wr. Neustädter SC, der meines Wissens ja noch immer im Vereinsregister existiert. Die gesamte Jugend- und Amateurabteilung des SC Magna ist ja ohnehin nahezu komplett auf dem Fundament des alten WNSC aufgebaut. Natürlich wird man sich dann wieder mit Landesliganiveau begnügen müssen, ein Umstand, der angeblich von vielen Neustädter Fußballfans ohnehin herbeigeseht wird, nach dem Motto: "Lieber unterklassig als Kommerz!" Wir werden sehen, wieviele dann tatsächlich ins Stadion kommen, wenn der verhasste Kommerz-Profifußball endlich aus Neustadt weggeekelt worden sein wird, und die glorreichen alten Zeiten wieder anbrechen.

Damit aber hier bloß keine rührselige Sentimentalität aufkommt: Wäre beim alten 1. WNSC vor drei Jahren alles in Butter gewesen, hätte man sich nicht von Magna mit Handkuss schlucken lassen. Also wenn schon ein Neubeginn des SC ohne Magna und auf dem Fundament des 100-jährigen Traditionsklubs, dann bitte mit einem professionelleren Management. Denn eines ist klar: Die Neustädter sind zu einem Großteil selbst schuld, dass ihr Traditionsklub so am Zahnfleisch kroch und lediglich in der 5. Spielklasse herumgurkte (was ja die Magna-Amateure nach wie vor tun). Wenn den Neustädtern ihr Fußball so wichtig (gewesen) wäre, hätten wir einen gewachsenen Verein in der Regionalliga oder in der 2. Division (mir wurscht wie die jetzt heißt).

So traurig es ist und so gerne ich auch eine Neustädter Mannschaft in der Bundesliga anfeuere, aber in den nächsten Wochen und Monaten werden wohl viele Wiener Neustädter Fußballfans auf einer Sinnsuche sein.

Montag, 6. September 2010

Betreibt Vater Stronach Kindesweglegung?

Manfred Rottensteiner, der zweite Vizepräsident des SC, ist nach dem plötzlichen Abgang Neumanns um Beruhigung bemüht. Alles ginge "weiter wie üblich". Auch Kapitän Hannes Aigner beruhigt: "Klar ist der Abgang Neumanns ein Thema. Aber schließlich ist es ja nicht er, der auf dem Platz die Leistungen gebracht hat." (Quelle: NÖN)

Ok, soweit so gut. Papa Stronach schweigt bisher öffentlich zu allem. Nur zu Neumann dürfte er Klartext gesprochen haben, und zwar am Freitag, unmittelbar bevor dieser das Handtuch warf.

Der reiche Onkel aus Kanada hat hier in Neustadt einen Fußballklub gegründet, hat nebenbei den 100-Jahre alten Traditionsverein aufgelöst und die willkommene Jugendabteilung praktischerweise seinem neuen Klub einverleibt, hat bei Hunderten Kindern und Jugendlichen die Hoffnung geweckt, professionell trainieren zu können mit dem Ziel, vielleicht einmal im Profifußball anzukommen. Die Fans waren zwar noch nicht sehr zahlreich, aber jedem musste klargewesen sein, dass der Aufbau einer größeren Fanbasis von der Jugendarbeit abhängen muss. Und dieser Effekt wäre spätestens in ein paar Jahren eingetreten. Mit konsequenter seriöser nachhaltiger Arbeit hätte man in der Schulstadt Wiener Neustadt viel erreichen können.

Die ständige "Nicht-Information" des übermächtigen Vaters Stronach, von dessen Wohlwollen alleine der Profifußball in Neustadt abhängt, hat massiv zur Vertreibung der ohnehin schon nicht sehr zahlreichen Zuschauer und Fans beigetragen. Das zarte Pflänzchen hatte sich in Neustadt gerade eben begonnen zu verwurzeln, und schon wurde durch katastrophale Informationspolitik, oder besser "Nicht-Information", alles wieder zertrampelt. Sich dann zu wundern, warum der SC Magna "nicht angenommen" wird, wie dies Neumann jüngst wehleidig feststellte, ist gelinde gesagt naiv. Man hatte es nicht geschafft, den Gerüchten um eine Abwanderung Stronachs nach Kärnten glaubhaft entgegenzutreten, genausowenig wie man es jetzt schafft, glaubhaft Stronachs angebliche Ambitionen in St. Pölten zu dementieren - egal wie an den Haaren herbeigezogen diese Gerüchte auch waren oder sind, die Leute wurden und werden dadurch immer mehr verunsichert. Für viele Fußballfans in Neustadt war vor einigen Monaten der Beginn der Planierungsarbeiten an der Südabfahrt wie ein kleines Weihnachten. Umso größer war die Enttäuschung, als wir erkennen mussten, dass das Stadionprojekt gestorben ist. Alle die uns vor einem "zweiten Rothneusiedl" gewarnt hatten, hatten wir Wochen zuvor noch ausgelacht. Nun sollten sie recht behalten haben und uns auslachen. Das kleine Häufchen treuer Fans hatte Stronach immer tapfer verteidigt, in der Hoffnung auf eine positive Entwicklung ihrer Heimatstadt und ihrer Region. Es ist bitter, aber mal ehrlich: So richtig sicher waren wir uns nie. Es war von Anfang an viel Wunschdenken dabei. Stronach musste klargewesen sein, dass er sich das Vertrauen der Neustädter würde hart verdienen müssen. Wie es aussieht, will er jetzt bereits nach den ersten paar Metern aufgeben. Wie hat der Mann mit dieser Einstellung bloß seine Millionen gemacht?

Unterm Strich ist die Optik katastrophal: Das Vertrauen der Neustädter Fußballfans, und was viel schlimmer ist, das Vertrauen der vielen fußballbegeisterten Kinder und Jugendlichen, ist schlichtweg missbraucht und mit Füßen getreten worden. Es wäre schön, wenn dieser momentane Eindruck trügen würde. Frank Stronach ist derzeit in Österreich. Diese Woche hat er einen Termin mit dem Neustädter Bürgermeister Bernhard Müller. Laut NÖN will Stronach "etwas für die Jugend in Neustadt" tun. Vielleicht gegen die Jugendarbeitslosigkeit? Mit einem neuen Elektroauto-Werk auf dem Gelände des geplanten neuen Stadions?

Ich habe es schon früher einmal geschrieben: Frank Stronach könnte sich hier in Wiener Neustadt ein Denkmal setzen. Es wäre schade, setzte er das aufs Spiel. Auch ein Frank Stronach hat nicht ewig Zeit. Er sollte sich beeilen bzw. auf bereits gelegten Grundsteinen weiter aufbauen, wenn er die Früchte seiner Fußballförderarbeit noch selbst erleben will. Immerhin stammt ein Gutteil der hervorragenden jungen Spieler des SC Magna Wiener Neustadt aus der Frank Stronach Akademie: Das junge Tiger-Team aus eigenem Nachwuchs, von dem dem der alte Mann immer geträumt hatte, droht nun vor die Hunde zu gehen, sollte Vater Stronach seine Jungs, und damit meine ich auch den ganzen Neustädter Nachwuchs und die Fans, im Stich lassen und sein Kind "SC Magna Wiener Neustadt" einfach weglegen.